Friday, January 16, 2009

Urwald - Urlaub

Am 5.1 ( oder war es der 6. oder 7.) hat Annika einen Anruf von Christian bekommen, der gerne mit uns nach Fraser und uns dafuer mit seinem Auto abholen wollte. Das kam recht kurzfristig, wir entschlossen uns aber das Angebot anzunehmen und mit ihm nach Rainbowbeach zu fahren, welches einer der zwei moeglichenOrte ist, von dem aus man Fraser besuchen konnte. Shaun hatte, nachdem er das unglaubliche Sonderangebot von 4 Flaschen Rumm fuer 90 Dollar nicht ausschlagen konnte, leider nicht mehr genug Geld, um mit uns zu kommen. Schade, fand ich, aber er hatte bis dahin wirklich genug gearbeitet, um das Geld zur Seite legen zu koennen, hat es trotz Marnungen aber letztendlich doch immer in ...Drogen und Fastfood investiert. Mit Arttu hatte ich vorher auch wieder Kontakt, wir wollten uns ja auf Fraser treffen, nur hatten wir nicht damit gerechnet, dass unsere Handys keinen Empfang hatten, so dass ich ihn, obwohl wir vllt am gleichen Ort waren, weder erreichen noch finden konnte. In Rainbowbeach (Regenbogenstrand, der Name bezieht sich auf die vielen verschiedenfarbenen Sandschichten, die man an den Klippen bestaunen kann.) haben wir den Strand in den folgenden Tagen, nachdem wir feststellen mussten, dass der naechstefreie Frasertrip erst am Sonntag losging, recht haeufig. Die Wellen waren hoch, es gab einen sehr starken Sog parallel zum Strand und das Wasser machte jede zusaetzliche Salzaufnahme nach dem Baden ueberfluessig. Ueber andere Aktvitaeten wie das Delphinfuettern und die Sandduene hat sich Annika schon ausgelassen, so dass ich hier nur noch drei Vorzuege unseres Hostels erwaehnen moechte, bevor ich unseren Frasertrip kommentiere.
Carlo Sandblow

Also erstens waren die Leute dort sehr nett, zweitens hatten wir einen Pool und drittens gab es einen Freefoodshelf, also ein Schrankfach, in dem alles gelagert wurde, was diejenigen, die abreisen, nicht mehr brauchten. Mein Supermarkt, bei dem man nie wusste, was man am naechsten Tag bekam. Ungefaehr so, als ob jeden Tag der Nikolaus kaeme. Es handelt sich meist um Reste, aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul und nem geschenkten Barsch guckt man erst recht nicht in den A....! Ich konnte mich im Laufe der Tage in Rainbow also ueber Muesli, Kellog's, andere Cerialien, Reis, Nudeln, Tomatensaucen, Orangen, Oel, Gewuerze, Zimt, Tuetensuppen, Bruehe, Saucenfonds, Gummibaerchen, Bohnen, Zucker, Tee, Kaffee ( mag ich zwar nicht, mitgenommen habe ich ihn jedoch trotzdem. Immerhin war er aus Brasilien und sah teuer aus. Den verschenke ich morgen an Primrose), Butter und Salz. Ohh, Nummer 4 der Vorteile des Hostels war einer der weltbesten Didgeridoospieler, der ein kurzes Konzert gegeben hat.


nun zu Fraser Island....

Das war unsere Gruppe, nur Henry war irgendwie wieder mal abwesend....

Nach anfaenglichen Streitigkeiten in unserer 11koepfigen Gruppe bei der Organisation, die Nina wahrscheinlich ausfuehrlicher erlaeutert hat, kauften wir am Tag vor der Abreise zusammen ein. Am naechsten Morgen wurde uns dann die Moeglichkeit gegeben, Zelte, Auto und alles andere, was uns fuer den Trip bereitgestellt wurde auf Maengel zu untersuchen. Sollten diese nicht entdeckt werden, den Mechanikern des Autoverleihs aber nach Wiederankunft auffallen, so muss man fuer diese Schaeden zahlen...auch fuer kaputte Reisverschluesse bei den Zelten. Die Gruppe, die einen Tag nach uns nach Fraser fuhr, hatte das Pech insgesamt 4000 Dollar nachzahlen zu muessen. Sie hatten anscheinend fuer 10 Minuten nicht auf die Warnleuchten im Auto geachtet, was wirklich sehr leicht ist, wenn man am 75 Meilen langen Strand entlang faehrt. 4000 Dollar sind bei 11 Personen immerhin 363, 64 Dollar pro Person, wenn ich das jetzt richtig ausgerechnet habe. Durch aehnliche Geschichten und die Tatsache, dass Reisepreise in Australien generell wie folgt im Katalog stehen ( 3 Tage Fraser {wenn man die stunden auf der insel zaehlt, sind es 50..... } 145Dollar+ca.63 Extras+ Essen+ Irgendwas und andere Gebuehren sind nicht inklusive) ermutigt, machten wir uns mit 22 Leuten, aufgeteilt in 2 Jeeps mit 4Radantrieb auf den Weg Richtung Fraser Island. Je nach Wasserstand konnte man dort entweder am Strand fahren, oder durfte sich ueber eine angehme Spazierfahrt auf den Inlandtracks freuen. Diese Spazierfahrt vermittelte, undich wunderte mich , ob dieses zweifelsohne besondere Erlebnis(das man uns vorher gar nicht angepriesen hatte)im Preis unter die Rubrik Extras falle, einem auf sehr authentische Weise das Gefuehl einer mittelalterlichen Kutschfahrt auf einer Geroellhalde.
Mit 11 Personen in einem Auto konnte man jedoch nicht allzu viel hin- und herschwanken, nur zwischen Kopf und Decke blieb Raum fuer gelegentliche Freudenspruenge.( an die Decke gehen! ) Am ersten Tag besuchten wir den Lake Birrabeen. Himmelblaues Wasser, weisser Sand und viele Baeume drumherum. Schoen. Viel interessanter fand ich aber ehrlich gesagt den Regenwald, in dem unser Campingplatz lag.
Die Geraeusche der Insekten waren tlw lauter als Tracys Kinder. +) Da ich schon vorher befuerchtet hatte, dass meine platzbeduerftige Wenigkeit nicht mit 2 anderen Personen und deren Gepaeck in ein Zelt passen wuerde hatte ich mein Zelt mitgenommen und das war gut so. Meine Matraze hatte ich allerdings nicht mit und vermisste sie schmerzlich, da sich die vom Veranstalter gestellten Matratzen als 1-cm-dicke Isomaettchen entpuppten. So war ich am naechsten Morgen nicht nur aufgrund des sehenswerten Blaetterdachs froh, aufzustehen. Unser naechstes Ziel war der Lake McKencie. Sehr beruehmt, weil der Sand der reinste der Welt ist oder zumindest eine Spitzenposition einnimmt. Was erwartet mich an diesem See nach annaehernder Einsamkeit auf dem Hinweg? Ein Strand, an dem genausoviele Touristen liegen wie in Sydney.
Da bin ich erstmal auf die andere Seite geschwommen ( ca. 10-15min), wo ich alleine war und dann konnte ich den See auch ein wenig geniessen. Die ueberragende Schoenheit des Ortes konnte mein Auge nicht einfangen, die Kamera irgendwie aber schon.
Also bin ich zurueckgeschommen. ( abends hatte ich dann Kopfschmerzen) Das naechste Ziel war der Eli Creek, ein in den Reisebroschueren ueberweltigend schoener, in Realitaet immerhin sehr schoener Fluss, der im Regenwald der Insel entspringt.
Leider oder auch Gott sei Dank sind nur die ersten 50m vom Meer aus fuer Touristen zugaenglich. Das Wasser war angenehm kuehl, klar und ich habe Gefallen an diesem Fluss gefunden. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, dagewesen zu sein. Bevor wir unser Zeltlager direkt hinter der Duehne am Strand aufschlugen besuchten wir noch das Schiffswrack. Interessant und trotzdem wurde ich den Eindruck nicht los, dass fast alle Fotos von dem Wrack nur deswegen gemacht werden, weil man zeigen will, dass man dort war, nicht aber, weil man so unglaublich beeindruckt ist und den Moment festhalten meochte. Das ist meine Ansicht, es gibt sicherlich andere Perspektiven.

Fuer den Indian Head hatten wir aufgrund der Tide keine Zeit mehr, es war uns naemlich unter Androhung einer Mindeststrafe von 1000Dollar verboten durch Salzwasser zu fahren und unsere Strasse, der Strand, wurde immer schmaler. Die Strafe schreckte uns ab, ein paar Wellen konnten wir dennoch nicht vermeiden. Wir schlugen unsere Zelte auf, meines direkt mit Blick aufs Meer und waehrend die Sonne unterging, sammelte ich erste Erfahrungen in Cricket.
Dann dachte ich mir mit zwei Finninnen das Maerchen vom Eismann aus, feierte, da ich meine Kopfschmerzen nicht mehr aushalten konnte, jedoch nicht mehr mit den anderen in Henrys Geburtstag rein.
Das Geburtstagskind!
Am naechsten Morgen ging es mir wieder gut und nachdem wir beim Fruehstueck fast alle verbliebenen Vorraete abgesehen von Henrys Geburtstagsmelone verzehrt hatten, mussten wir uns beeilen, um zum Parkplatz fuer den Lake Wabby Wanderweg zu gelangen, bevor die Flut auch noch den letzten Streifen Strand verschluckt hatte. Es war knapp..... Der Fussweg zum Lake Wabby war ungefaehr 2,5 km lang und durchschlaengelte erst die Duehnen, dann einen lichten Wald und schliesslich einen Halbregenwald. Ich wanderte zusammen mit Christian und als wir am See ankamen waren uns nur Sebastian und Peter ( zwei durch die Welt tingelnde Zimmerleute) zuvorgekommen. Und obwohl die anderen Seen als schoener beschrieben wurden, habeich mich an diesem see wirklich wohl gefuehlt. ( wenn man die ueberdimensionalen Pferdebremsen ausser Acht laesst)Auf der einen Seite gind der See in den Wald ueber, auf der anderen in eine grosse Sanduehne. Beeindruckend, die Batterien meiner Kamera wollten nur nicht. Kopf und Herz sind meine Kameras ^^ .
Mit jedem Touristen, der Eintraf, verlor der Ort fuer mich an Schoenheit und so war ich heilfroh, als ein ploetzlicher Regenschauer alle anderen vertrieb. So hatte ich diesen Ort noch ein paar Minuten fuer mich alleine...Und dann war es wirklich schoen!
Zwischenzeitlich hatte ich meine Kette im See verloren, konnte ich sie ( und ich weiss nicht, was mich dazu veranlasst hat, meine Taucherbrille mitzunehmen, auf jeden Fall danke ich dafuer) nach 20 minuetiger Suche halb versunken im Sand am Grund des Sees wiederfinden. Puhhhh......da vielen mir ganze Steinfamilien vom Herzen. Mittags schlachteten wir, zurueck am Strand, die Wassermelone und dann machten wir uns auch schon wieder auf den Weg zur Faehre. Zurueck nach Rainbow.
Fazit: Sicherlich nicht eine der 5 schoensten Inseln der Welt, wie unser Reisepropekt versprach, es gab viel zu viele Touristen, ich habe keinen einzigen Dingo gesehen, wir mussten nichts nachzahlen, es war das Geld irgendwie wert, es gab ein paar Momente, die ich sehr lange in Erinnerung behalten werde und was ich noch sagen wollte: Ich mochte die Leute in der Gruppe. Jeden Einzelnen!

Zurueck in Rainbow verlaengerten wir vier, Annika, Nina, Christian und ich unseren Aufenthalt im Enddefekt um einen Tag, genossen noch einmal den Strand, und hatten ( Christian war schon im Bett) einen sehr lustigen letzten Abend zu dritt, an dem dann auch die Fotos auf Annikas Blog zu sehen sind. Nur eine Frage blieb ungeklaert: Sag mal Annika, wie hiess die Ecke da noch mal ??? hmmmm Annika ueberlegt eine Minute lang konzentriert und sagt dann : Irgendetwas mit -ecke! - jedenfalls haben meine Augen und Ohren den Moment so wahrgenommen. xD

Wir drei wissen noch nicht, ob wir uns in Australien noch mal begegnen.....
auf jeden Fall moechte ich euch beiden einmal "Danke!" sagen fuer die schoenen Momente!

Gestern mussten wir uns dann trennen. Annika und Nina fuhren mit Christian nach Brisbane und ich stellt mich mit allem, was das Freefood-Regal hergab an die Strasse und wartete auf eine Mitfahrgelegenheit . 1Stunde ..2Stunden und dann hielt ein junger Mann an und gab mir den Tip , Gympie auf mein Schild zu schreiben. Gympie liegt direkt am Highway nach Bundaberg und wird von jedem Auto, dass Rainbow Beach Richtung Inland verlaesst, passiert.
Gesagt, dedankt, getan und nach einer halben Stunde hatte ich eine Mitfahrgelegenheit. Die Besitzerin des Imbisses, bei dem Nina ihre Vegieburger gekauft hatte, nahm mich mit. Sollte ich nochmla nach Rainbow kommen, wuerde sie mir auch Arbeit geben und der dort Stundenlohn ist wirklich nicht schlecht! Waehrend der Fahrt nach Gympie hatte ich ein sehr unterhaltsames und lebhaftes Gespraech ueber Gott und die Welt.
In Gympie wartete ich 10 min und wurde dann von einem Ehepaar in einem gerade gekauften, erstklassig ausgestatteten Peugeot mitgenommen. Nachdem sie sich versichert hatten, dass ich aus dem Ausland komme, nahmen sie mcih mit.Der Mann ist Regierungsbeamter im Ruhestand und leidenschaftlicher Golfer, die Toechter sind ueber die ganze Welt verstreut, die beiden leben in Rockhampton und nehmen normaler Weise japanische Austauschstudenten auf .
Mich haben sie auch zu sich eingeladen und ich duerfte solange bleiben, wie ich will , was sich sehr gut fuer mich trifft, da von Rockhampton nach Perth eine Strasse durchs Outback verlaeuft. Shanon, der Trucker, de mich nach Bundi gebracht hat, meinte , dass Rockhampton somit der ideale Punkt ist, um zum Uluru zu trampen. Das wird interessant. Zunaechst moechte ich in Bundi aber noch ein paar Wochen arbeiten, ich weiss nur noch nicht, was. Heute wurden die zwei Betten in der Garage gegen einen grossen Gartetisch mit Stuehlen, sowie zwei Sofas und einen Sessel eingetauscht, die der freund von Tracys Mutter ueber hatte. So langsam wird es hier also gemuetlich.

Soweit von mir....ich versuche jetzt nochmal, Fotos hochzuladen...kann ich, wenn ich auf die Uhr gucke, aber auch morgen machen.....

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