Sunday, November 23, 2008

So und heute habe ich wirklich mal Zeit zu schreiben...

warum??? Dazu spaeter. Am Tag meines letzten Posts bauten Arrtu und ich unsere Zelte in Ayr ab-wir hatten uns kurzfristig entschieden, dass es nicht notwendig sei, noch eine Nacht zu warten - und machten uns mit viel zu vielen Sachen auf den Weg zur naechsten Strasse. Die war ungefaehr 150m Entfernt von unseren Zelten. 150m waren fast zu viel fuer uns und wir mussten uns erstmal am Strassenrand ausruhen und unsere letzte Melone essen. Nachdem wir eine Weile erfolglos versucht hatten, eine Mitfahrgelegenheit nach Homehill zu bekommen, ( Arttu hatte seine Checks im Hostel in Homehill vergessen, weswegen wir nochmal in unsere alte Heimstaette mussten) , gingen wir mit unserem Gepaeck die Strasse nach Homehill entlang , soweit uns unsere Fuesse trugen. 200m , bis zur naechsten Kreuzung. Dort warteten wir mit unserem selbst gebastelten Schild ungefaehr eine Stunde und wurden schliesslich von einem Artzt mitgenommen. In Homehill besorgte sich Arttu seine Checks, ich kaute auf meinem Zuckerrohr herum, das wir von einem der Farmarbeiter bekommen hatten ( Carry,66J,besass mal eine eigene Farm, seine Kinder wollten sie aber nicht uebernehmen , so dass er sich bei Ken Duncans als Farmarbeiter anbot.Carry brachte uns jeden Tag zur Arbeit , hielt uns auf dem neusten Stand der Weltgeschichte und unterhielt sich mit mir ueber Politik und Gesellschaft. Er ist wohl der intelligenteste Australier, den ich bisher getroffen habe und er schien alles zu haben, was er fuer ein glueckliches Leben braucht( seine Mutter IST 106), also viel mir kein besseres Dankeschoen ein, als ihm das Rezept fuer den wunderbaren saftigen Ruehrteig zu geben. :-) ) und bekam von einer Koreanerin, die ich aus dem Hostel kannte , etwas Brot und Kaese geschenkt. Da es zu spaet zum Trampen war, verbrachten wir die Nacht auf den abschliessbaren behindertengerechten Toiletten des oertlichen Comfortstops. Am naechsten Morgen wurden wir von einem Ambulanzmitarbeiter nach Bowen gebracht, das sich aufgrund einer sehr grossen Tankstelle gut zum Trampen eignete. Leider vergass ich meine alte Badehose und mein gutes Globetrotterhandtuch auf einem Baum in Homehill- dort hatte ich es zum Trocknen aufgehaengt.


In Bowen, moeglicher Weise doch nciht der beste Ort zim Trampen, warteten wir 3h, wurden dann aber von Shannon, einem Trucker 1000 km mitgenommen. Er gab uns seine Telefonnummer und bot uns, waehrend Meile um Meile australischer Buschlandschaft an uns vorbeizogen und wir ueber alles Moegliche redeten, an, ihn anzurufen, wenn wir wieder trampen wuerden. Er wuerde uns dann einen Truckerkollegen organisieren. Das Glueck hatte uns wieder! Und es kam noch besser.In Ayr hatte ich keinen Cent gefunden, doch auf dem Gelaende einer Tankstelle, irgendwo in der Wildnis , strahlte mich dann aber ein 10 centstueck an und seitdem habe ich wieder jeden Tag Geld gefunden. Auf dem weiteren Weg informierte uns Shannon ueber die besten Ruten zum Trampen und bot uns eine Unterkunft bei Freunden in Tasmanien an, so dass Tasmanien ploetzlich auf meiner Australien-to-to-liste steht.
In Gin Gin verabschiedeten wir uns schliesslich von Shannon, der uns vllt. mal in Deutschland besuchen kommt, uebernachteten im Gebuesch hinter der Tankstelle in unseren Zelten ( meine Luftmatratze, die angeblich robust sein sollte, hatte ein sehr grosses Loch und ich musste sie flicken, bevor ich schliesslich schlafen konnte), und bauten uns am naechsten morgen aus einem Stock und Pappe, die man mir in der Tankstelle gab, ein neues Schild zum Trampen. Next stop Bunderberg! Wir bauten noch an unserem Schild, als uns eine sehr nette Dame, Tracy, anbot , uns die 45 km nach Bunderberg zu bringen. Auf der Fahrt stelltesich heraus, dass ihr Neffe Shaun auf der suche nach Arbeit war. Tracy bot uns an, bei ihr zu wohnen, wenn wir Shaun mit zum Melonenpfluecken nehmen koennten. Wir riefen Peter, den Supervisor fuer die Duncansfarmen in Bundaberg an und nach einem kurzen Telefonat hatte Shaun einen Job und wir eine Unterkunft. Arttu und ich leben jetzt also bei Tracy, ihren 3 Kindern und Shaun in der Garage , habe einen eigenen Kuehlschrank und koennen fuer 25 Dollar die Woche Waschmaschine, Ofen, Internet und alles andere nutzen. Klasse, aber es ging immer noch ein wenig besser. Tracy moechte uns gerne alle schoenen Orte rundum Bunderberg zeigen und fing gestern auch schon damit an. Zuerst waren wir in einem sehr schoenen Fluss baden, sprangen danach mit Shaun von einer Bruecke in einen unbefahrenen Kanal und verbrachten den Rest des Tages bis zur Daemmerung an einem sehr schoenen Strand. Zum Einkaufen wurden wir uebrigens auch gefahren und der Haupsitz der Ken Ducansfarm hier ist auch nur 20 min Fussmarsch entfernt. Unglaublich! Ich hoffe, dass Tracy uns hier noch ein paar Tage oder Wochen ertragen kann. In Bundaberg ist es uebrigens etwas kaelter als in Homehill und Ayr, also 20 Grad am Morgen. 20 Grad und Arttu, der bei der finischen Armee schon ohne Schlafsack bei minus 30 Grad im Wald uebernachtet hat, und ich frieren morgens. 20 Grad am Morgen und mir kommt es so vor als haette es Nachtfrost gegeben.

Mir geht es also gut und ich versuche jetzt mal noch ein paar Fotos hochzuladen! Ich versuche es. Diese Seite ist unberechenbar.

Machts gut !

Timm

1 comment:

Nina said...

Krass!!! Hey, du lebst das RICHTIGE Backpackerleben!!! Hihihihi, und wir chillen hier im Hotel rum... naja, hauptsache, jeder ist glücklich!! Aber ich drück dir die Daumen, dass ihr bald wieder nen Job findet und euch eure "Hostmum" noch ne Weile aushält!!