Zunaechst will ich hier ein Foto nachreichen, dass letztes Mal eigentlich ueberflaellig war: Bob und Sue, die mich in Nannup so koeniglich versorgt haben und auch fuer meine jetzige fantastische Unterbringung bei Aaron und Katie in Broome verantwortlich sind. Wenn die ganze Welt so waere, dann wuerden Sciencefictionauthoren Milliarden verdienen, kein Kind wuerde sich ueber Mamas selbstgekochtes Speisen beschweren und die Menschheit waere ein Meer strahlender, weltoffener Individuen.Und nun entfuerte mich der Souvenirhaendler aus dieser Wunderwelt und brachte mich auch gleich in die Naechste. Damit Diana sich nun aber nicht von Lobesworten erschlagen fuehlt ( und mich keiner mit der goldenen Schleimwanne beehren will), belasse ich es dabei: ich habe mich in Mandurah seeeehr wohl gefuehlt. Ich war am Strand, am indischen Ozean, bin ueber Steinhaufen ins Meer hinein und auch wieder hinausgestolpert, habe, was ja langsam zur Gewohnheit wird, mit dem lieben Sohnemann Lucas gespielt, endlich mal wieder Mails gelesen, mir die Haeuser der Reichen angeguckt, mich im Cafe entspannt, Pfannekuchen gebacken und Geld fuer die Samariter gesammelt. :D
Mandurah war vor allem daher beeindruckend, da es eine der 10 am schnellsten wachsenden Staedte der Welt ist ( Einwohnerzahl vor 10 Jahren 10000-15000 jetzt 120000, grundstueckspreise: vor 10 Jahren 100000 jetzt 700000 oder mehr , alles natuerlich ungefaehr). Es gibt fast kein Haus , das aelter als 10 Jahre ist...und es wird immernoch gebaut. Beeindruckend!

Lucas ( mit einem Affen, den ich in Brisbane am Flughafen gefunden habe und an ihn abgeben konnte :) und mit Weintrauben, die ich bei meiner Fahrt durch die suedlichen Waelder auf Anfrage in einem Cafe pfluecken durfte- er liebt sie) und Diana
Nun lag mein eigentliches Ziel aber 2000 km noerdlich und so verweilte ich nicht allzu lange, sondern trampte am letzten Freitag weiter.
Fuer staedtische Gegenden ungewoehnlich wurde ich recht schnell mitgenommen und konnte, da meine Mitfahrgelegenheit sich sehr unzufrieden zeigte, dass ich mir Perth nicht anzugucken gedachte, sogar eine kurze Stadtrundfuehrung durch Perth geniessen, bevor ich am northern highway abgesetzt wurde.

Stadtzentrum von Perth- nicht zu gross- also gut!
Dort nahmen mich mehrere sehr freundliche Leute mit. Mein Mittagessen wurde mir auf einer abgelegenen Farm ausgegeben und so erreichte ich noch relativ hungerlos Geraldton. Meine letzte Mitfahrgelegenheit legte viel wert darauf mich sicher und in reizvoller Umgebung unterzubringen. Ich schlief also am Strand ( dort wo die Alkoholiker naechtigen, was er aber anscheinend nicht wusste) , erwachte des nachsten Morgens aber verzweifelt, man hatte mich schliesslich kilometerweit vom highway abgesetzt ( "man kann den highway von hier aus sogar sehen!") nach 2km mit meinem unhandlichen 35 kilo gepaeck wurde ich freundlicherweise von einer familie mit kindern ( SELTEN) mitgenommen. Minuten spaeter sass ich am highway, ein freundlicher junger mann brachte mich zum stadtrand, wo das Trampen um einiges einfacher ist
....und dort schmorrte ich nun so vor mich hin.
....und dort schmorrte ich nun so vor mich hin.
Die Welt gab mir eine schoene Stunde im stechenden Sonnenlicht bis schliesslich ein vollbepacktes Auto anhielt. Mittendrin in dem Gewussel sassen ein 45jaehriger, recht verwegen aussehender, Vater und A.J., sein 7Jaehriger Halbaboriginesohn.
Jetzt bekam ich auch mal eine Geschichte zu hoeren.
Die beiden hatten des morgens heimlich den dritten Fluchtversuch von der Lebendgefaehrtin des Vaters unternommen. Diese habe zwar rein aeusserlich, so pflegte der Herr zu betonen, alles, was er an einer Frau begehrenswert finde, sie habe aber nun aber ueberhaupt nichts fuer A.J. uebrig und behandle ihn wie Dreck. Esd gab sicherlich noch andere Gruende.
Diese allzu begehrenswerte FRau hate beim letzten Ausreisversuch mit dem fuer 300 Euro erworbenen Auto die Absichten erkannt und einen Zementblock gegen "Christina-das Teufelsauto" geworfen.
Vater und Sohn hatten diesen dritten Versuch nun anscheinend aber etwas besser geplant. Sie mussten vieles zuruecklassen. Spielsachen, Bar, Werkzeuge, man hatte jedoch vorgesorgt und einen Rucksack mit NUdeln und Dosenfleisch gepackt und gut versteckt, damit die liebe Frau ahnungslos bliebe. Der liebe Vater, der aufgeweckte Leser wird spaetestens jetzt erkennen, dass ich mir den Namen nicht habe merken koennen, hatte in morgendlicher Eile den anscheinend wirklich gut versteckten Essensrucksack vergessen und sass mit A.J. ohne Essen und mit viel zu wenig Geld fuer Benzin im Auto. Das hatten die beiden nun auch gemerkt, sie wollten eigentlich nach Darwin,um einen Neustart ins Leben zu wagen, reduzierten ihre Ansprueche mit fallender Nadel im Tankanzeiger nun aber auf Carnarvon. ( man gucke sich die Karte an, Start war Perth und die Planung war offensichtlich doch nicht so gut) In Carnarvon wollten die beiden dann bis Donnerstag, an dem der Vater seinen Lohn erhielt, vom Fischfang leben. Das Benzin haette sie aber nicht einmal nach Carvarvon gebracht. ( Wie ich spaeter erfuhr sassen die beiden Wochen zufuhr ohne Benzin einen Tag in der Baumlosen Wueste fest, bis ihnen ein Trucker aushalf). Daddy, der selber 7 mal durch Australien getrampt war und in zahlreichen abgelegenen Aboriginedoerfern gewohnt hatte, erkannte seine Not und schlug mir vor fuer 40 Dollar Spritgeld mit Ihnen nach Carnarvon fahren zu koennen. Das half uns allen.

A.J. und Daddy

Sonnenuntergang in der Wueste

Wolken
Nicht allzu leichten Herzens, aber doch eingedenk all derer, die mir hier ueberaus grosszuegig ausgeholfen haben, uebernahm ich das Spritgeld - nicht nur nach Carnarvon, sondern fuer die fast 2000km nach Broome. Der Vater war uebergluecklich.
Da wir jegliche kirchlichen Essensspenden verpassten, ernaehrten wir drei uns in den drei Tagen von 250 g erdnuessen, ein paar Keksen, Suessigkeiten von Diddi und den letzten Aepfeln aus meiner Tasche. A.J. quitierte diesen Engpass recht haeufig mit " Papa ich habe Hunger! Wann gibt es was zu essen? ". "Morgen!" war die Antwort, uebermorgen die Realitaet. Trotz gelegentlichen Magenknurrens war die Fahrt aber durchaus angenehm, ich dachte mir mit A.J. Spiele aus, unterhielt mich mit Daddy ueber seine Vergangenheit oder liess mich bei schoener Musik von den unglaublichen weiten der Australischen Wuestenlandschaft ueberweltigen. Des Nachts war im Auto kein Platz fuer mich,, so dass ich mich einfach muede auf meiner Luftmatratze irgendwo in der Wueste zum Schlafen legte. Zelt aufbauen - zu kompliziert! :P
Viele Autofahrtsstunden spaeter erreichten wir Broome - 11 Uhr Nachts- und kochten uns aus Huehnerbruehe, Reis und Rosinen ,ich mochte diese Kombination zu Hause ja auch schon immer- ein kleines, aber feines Mal.
Des morgens verabschiedeten wir uns, die beiden erhielten an der oertlichen Essensausgabe endlich etwas vernuenftiges zu essen, ich liess mich im Einkaufszentrum nieder, kaufte Wurst , Aepfel und Brot und liess den Tag vorbeiziehen.
Broome ist in vielerlei Hinsicht eine nette Stadt. Es gibt hier Aborigines , die arbeiten....
Mit beinahe meinem letzten Guthaben auf dem Handy erreichte ich Bob ( s.o.) und rief spaeter Sue's Sohn in Broome an. BEZIEHUNGEN HELFEN- Aaron, Katie und Soehnchen Jack nahmen mich so fruendlich auf, dass ich der Gelegenheit mit anderen deutschen Backpacker am naechsten Morgen richtung Darwin zu reisen, den Laufpass gab. Ich wurde schon heute dafuer belohnt, mein Magen gewoehnt sich wieder an groessere Mengen Freefood, und der Besuch der roten Klippen ungefaehr eine halbe Stunde noerdlich von Broome war wirklich klasse. Aso, Jach 2,5 J. hat einen Spielraum mit ..LEGO . :) Sonst noch was?
Jap, die beste FReundin arbeitet im Reisebuero!

Am Strand von Broome

Die roten Klippen von nah-

..und fern

und wieder der Strand von Broome- das Wasser ist uebrigens angenehm warm...
Bei all der guten Laune, die ich hoffentlich verbildlichen konnte, bleibt doch ein grosser Wehmutstropfen. Die Kimberleys, der vom Uluru abgesehen einziige Ort, den ich in Australien zu sehen geplant habe, sind momentan aufgrund der Strassenverhaeltnisse ( Ende der Regenzeit) nur sehr eingeschraenkt zugaenglich. Touroistentouren erst ab Mai. :(
Irgendwie wird aber auch das, da bin ich mir recht sicher!
Euer Timm
2 comments:
oh timmmmmmmmiiiiii! wenn ich deine reiseerlebnisse so lese, ist es wie ein abenteuerbuch zu lesen... wow und ich weiss, dass ich so schraege sachen nie erleben werde... aber vllt isses auch besser, wenn ich mcih als maedchen nciht unbedingt beim per-anhalter-fahren probiere... nunja ich nehme den bus und reisetouren^^
ich hab dcih uebrigens vor kurzem angerufen, es wurde abgehoben und wieder aufgelegt... HAE? nun gut, cih versuchs nochmal^^
gruuuuss aus melbourne
naja ich bin halt als author geboren worden ....und als baecker...philosoph ....verfressenes weltwunder ... lebendes laecheln ..um mal ein atubkorn in der talentwueste zu nennen ..:)
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