erst 1, dann 2, dann drei, dann vier,dann steht das Christkind vor der Tuer und wenn das fuenfte Lichtlein brennt, dann hast du Weihnachten verpennt!

....aber dazu spaeter! Zunaechst habe ich noch einige Bilder der vergangenen Tage nachzureichen, die Tracy mit ihrer Kamera gemacht hat.

Sony, die phillipinische Frau von Tracys Vater, an ihrem 50. Geburtstag!

Shaun und Tracys Vater an selbigem in sehr ausdrucksstarker Pose. (Ich hatte leider kein anderes Foto von Tracys Vater)

Ich habe mich an diesem Tag entspannt und mich im Haus von Sony sichtlich wohl gefuehlt, da einige Gaeste Weihnachtslieder anstimmten , was ich bis dahin doch schmerzlich vermisst hatte.

Das ist die Familie von Jason, dem wir Arbeit bei unserer Farm bermitteln konnten, und Sam, Tracys bester Freundin. Die Familie ist fast taeglich bei uns zu Besuch, vorrausgesetzt, dass wir nicht gerade bei Ihnen sind. ( Auf dem Foto fehlt leider der aelteste Sohn). Bei Sam und Jason gibt es viele Kinder, viel Spielzeug, viel Bier, einen grossen Fernseher, aber ansonsten ist die Wohnung recht ..spatanisch eingerichtet. Es gibt keine Kleiderschraenke, die Waesche liegt in einem Haufen auf einem der wenigen Regale, an einen Esstisch kann ich mich momentan auch nicht erinnern und es gibt auch keine Ventilatoren, die hier eigentlich typisch sind. Die Kinder haben keine Betten, sondern schlafen auf Matrazen, die abends irgendwo auf dem Fussboden ausgebreitet werden, oder auf dem Sofa. Besonders aufgefallen ist mir ein Raum, in dem sich nichts anderes als der Tannenbaum und ein Gemaelde an der Wand befinden. ( Nach Weihnachten ist es dann nur noch das Gemaelde!) ... unnd da ich das irgendwie fazinierend fand, habe ich dieses Gemaelde fotographiert, worauf mich Sam gefragt hat, ob ich es haben wolle. Sie habe schliesslich noch ein aehnliches im Wohnzimmer....

Besagtes Gemaelde :-)

Die Kinder sind in Sam's Garten zufaellig auf ein neues Reittier gestossen, dass erstmal mit vereinten Kraeften zugeritten werden musste. :) Besagtes Reittier hatte seinen Tag bis dahin damit zugebracht, Melonenfelder abzugrasen und war beihnahe wehrlos. ( Am naechsten Tag hatte ich beim Melonenpfluecken ziemliche Rueckenschmerzen.

...das bin dann wohl ich ...

unser neuer Hund

Arttu- vorweihnachtlich- (die letzten Bilder, dich ich von ihm habe)

Russell vor dem Tannenbaum meiner Gastfamilie: O Tannenbaum, o Tannenbaum, du hast nur Plastikblaetter...





Ein Muschelbaum vom Strande....

Ein Bett voller Geschenke und das waren noch lange nicht alle. Insgesamt hat meine Gastmutter mehr als einen Tag mit Geschenkeeinpacken verbracht. .... hmm Ueberlegen wir mal zusammen und denken angestrengt ueber die Loesung folgenden Problems nach: Was schenkt man Kindern, die etwas lauter sind als gewoehnliche Kinder...hmmm Knebel-nein!...hmmm. ....eine Schallisolierung fuers Kinderzimmer - vollkommen abwegig! ..hmmmm...

Spielzeuge mit Geraeuscheffekten, das ist eine klasse Idee! :-)

Am heiligen Abend kamen die Kinder, die eine Woche mit ihrem Vater verbracht hatten, zurueck und die Stube war voller Geschenke. Da in Australien wie in Amerika erst am Morgen des 25. Bescherung ist, durfte noch nichts ausgepackt werden, Matthew und Russell haben aber schon einmal fleissig sortiert, was nun wem gehoert. Ein Teil der Geschenke wird also auch offiziell von den Eltern gegeben.Ueber Nacht kam dann der Weihnachtsmann und hat noch ein paar Geschenke gebracht.

Als die Kinder dann eingeschlafen waren, bin ich mit Tracy an den Strand gefahren, um nach Meeresschildkroeten Ausschau zu halten, die dort ihre Eier legen. Nachdem wir vorerst nur zwei Spuren im Sand gefunden hatten , setzte sich Tracy an den Strand, waehrend ich ein weiteres Mal entlang der Wellen auf und abspazierte, um nach Schildkroeten zu suchen. Auf dem Weg traf ich dann eine Schildkroetenwaerterin, die mich ermahnte nicht mit der Taschenlampe herumzufuchteln ( der sehr gut gebuendetlte Lichtstrahl war gerade zu ideal fuer ein paar Uebungen mit einem Lichtschwert), da sich die Schildkroeten gesoert fuehlten und nicht an den Strand kaemen. Zusammen mit ihr fand ich eine Meeresschildkroete,die aber leider immer genau dort versuchte,ein Gelege fuer ihre Eier zu graben, wo sich Felsen unter dem Sand befanden. Letztendlich gab die Meeresschildkroete unverrichteter Dinge auf und verschwand wieder in den Fluten. Die Nacht war angenehm kuehl, die Wellen rauschten, eine leichte Meeresbrise wehte um unsere Nasen, die Schildkroete brauchte recht viele Pausen, da sie doch recht erschoepft war und so verging Stunde um Stunde, ohne, dass manes wirklich wahrnahm. Das war meine Heilige Nacht. Um 2 Uhr morgens des ersten Weihnachtstages war ich dann wieder zu Hause, telefonierte noch ein wenig mit Janna, putzte meine Zaehne usw.

.....um vier war ich dann auch schon im Bett- fuer 2 Stunden Schlaf, denn die Kinder waren natuerlich zu aufgeregt, um auszuschlafen.

Nach der Bescherung konnte ich es einfach nicht lassen, als ich vor mir dieseswunderbare Lego sah. Innerhalb von Sekunden war ich wieder in meiner Kindheit und da blieb ich fuer die naechsten zwei Stunden auch- Legobauend vor dem Tannenbaum.

Meine Geschenke!...oder zumindest ein Teil. Ich habe 2 Australienkalender, eine Boxershorts, Suessigkeiten, ein Portmonaie und ein Schildkroetenhandtuch von unserer lieben Nachbarin, ein Australienhandtuch von Jasons Familie und ein paar Dosen Fisch bekommen. Hmmm. Ich hatte hier mal erwaehnt, dass ich nur Raeucherlachs und ansonsten keinen Fisch mag. Anscheinend wurde das " Raeucher-" ueberhoert, so dass ich 3 Dosen teuren Dosenlachs bekam. Wunderschoen! Irgendjemand hatte das mit dem Fisch wohl vollkommen missverstanden, jedenfalls bin ich jetzt auch noch nicht ganz so stolzer Besitzer einer Tuhnfischdose. Hmm lecker! Wer mag Tuhnfisch? Ich haette da welchen zu verschenken!

Das Ergebnis meines Kindheitsausfluges konnte sich schliesslich sehen lassen- man muss natuerlich in Betracht ziehen, dass ich vollkommen aus der Uebung bin. Zufrieden legte ich mich in mein Bett, um den versaeumten Schlaf nachzuholen. Zum Mittag war ich wieder wach und goennte mir ein Festmal aus meinem Obstkorb.


Wer findet die Fliege?

Nach einem Becher Milch war ich dann auch schon bereit- fuer ein paar weitere Stunden Schlaf.
Abends habe ich die Familie dann zu einer Weihnachtsfeier bei Freunden gebracht, wo wir abwechselnd im Pool der Familie, im Pool der Nachbarn oder auf der grossen Rutschbahn aus Plastik, die die 10 koepfige Nachbarfamilie aufgebaut hatte, herumtollten.
(falls ich keine Unterkunft mehr haette, duerfte ich auch bei denen im Garten mein Zelt aufschlagen, sogar Weihnachtsgeschenke wollte man dem armen deutschen Backpacker noch geben- und auch fuer diese Familie gilt aehnliches wie fuer Sams- sie haben nicht viel, aber sie geben gerne)

Der bis dahin rundum gelungenen Abend wurde leider abprupt dadurch, dass die Gastgeberin aufgrund von uebermaessigem Alkoholgenuss ausfallend und unsittlich wurde, beendet und wir feierten bei Sam weiter.

Trotzdem ich unser traditionelles Weihnachtsfest doch ziemlich vermisst habe, hatte ich hier Spass. ...Nur besinnlich war Weihnachten nicht und Kerzenschein gab es auch nur in meiner Garage. ( Leider hatte Tracy fuer meinen Tannenbaum nur noch Duftkerzen. In 5 min stinkt alles nach Kokusnuss, nach 10 min habe ich Kopfschmerzen!
Ich hoffe ihr geniesst die letzten Stunden des 2. Weihnachtstages

Timm

PS.: Man hat mich heute angerufen und gefragt, ob ich nicht doch noch ein paar Tage Melonen pfluecken wolle. Warum eigentlich nicht, es ist ohnehin nicht mehr viel zu pfluecken und ein klein wenig mehr Geld kann auch nicht schaden, denke ich.